Implementierung

Zur automatisierten Anfertigung von Bildvarianten in verschiedenen Auflösungen und zur Formatkonvertierung hat sich die kommandozeilenbasierte Grafiksoftware ImageMagick bewährt. Sie ist für unixbasierte Systeme ebenso erhältlich wie für Windows und kann lizenzkostenfrei eingesetzt werden. Im Folgenden finden Sie exemplarisch die Befehle zur Generierung von drei verschiedenen Auflösungen und einem Vorschaubild im JPEG-Format aus einem Originalscan im TIF-Format. Außerdem noch einen Befehl zur Einrechnung einer vorgefertigten Fußzeile und zum Erstellen der Download-Versionen im PDF.

Auflösungen

convert original.tif -scale 1200 -quality 75 -strip standard.jpg

convert lautet der Befehl zur Erzeugung einer konvertierten und bearbeiteten Kopie des Originalbildes. Alles weitere sind Parameter, die diese Konvertierung näher definieren:
original.tif ist Pfad und Dateiname des Originalscans. Diese Datei muss nicht zwingend im TIF-Format vorliegen. Wenn (wie im Beispiel) keine Pfadangabe gemacht wird, erwartet ImageMagick die Datei im aktuellen Arbeitsverzeichnis.
scale 1200 legt die Breite des konvertierten Bildes auf 1.200 Pixel fest. Hier können Sie natürlich auch einen anderen Wert zwischen 1.000 und 1.500 Pixeln wählen. Das Höhe/Breite-Verhältnis des Bildes wird durch diese Manipulation nicht verändert.
quality 75 bestimmt die Kompressionsrate des JPEG-Bildes. Hier sind Werte zwischen 1 und 100 möglich, wobei größere Werte eine höhere Bildqualität, aber auch eine zunehmende Dateigröße bedeuten. In der Regel ist ein Wert zwischen 75 und 85 eine gute Wahl.
strip entfernt sämtliche eingebetteten Metadaten wie zum Beispiel Farbpaletten aus der Datei. Diese Angaben werden für den DFG-Viewer nicht benötigt und können im Hinblick auf eine kleinere Dateigröße gelöscht werden.
standard.jpg bestimmt Pfad und Dateiname des resultierenden Bildes. Die Dateiendung legt dabei das Format fest. Diese Datei wird später dem DFG-Viewer übergeben.

convert original.tif -scale 700 -quality 75 -strip klein.jpg

Hier wird die Bildbreite auf 700 Pixel festgelegt. Dies entspricht der kleinsten Auflösung im Betrachter (600 bis 1.000 Pixel), deren Bereitstellung empfohlen wird.

convert original.tif -quality 75 -strip gross.jpg

Optional kann das Bild in seiner Originalgröße als dritte Zoomstufe zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall fehlt der scale-Parameter, da keine Veränderung der Bildauflösung vorgenommen werden soll.

convert original.tif -scale 150x150 -quality 75 -strip vorschau.jpg

Als optionales Vorschaubild wird eine Variante generiert, die weder in der Höhe noch in der Breite eine Größe von 150 Pixeln überschreitet. Dies wird über den Parameter scale 150x150 festgelegt. Das Höhe/Breite-Verhältnis wird jedoch beibehalten.

Download-Versionen

Mit Hilfe des convert-Befehls von ImageMagick können auch PDF-Versionen der Einzelseiten erzeugt werden. Diese werden vom DFG-Viewer dann zum Download angeboten.

convert standard.tif -strip -quality 75 standard.pdf

Da das Zielformat bei der Konvertierung allein durch die Dateiendung beeinflusst wird, ähnelt der Befehl dem der Umwandlung der TIF-Datei in die webtaugliche JPEG-Version (siehe oben). Natürlich können als Ausgangsdatei auch die bereits komprimierten und verkleinerten JPEG-Varianten verwendet werden, um kleinere Dateigrößen zu erreichen. Um die PDF-Dateien der Einzelseiten anschließend zu einer PDF-Version des Gesamtwerks zusammen zu fügen, eignet sich beispielsweise das Werkzeug pdftk, das ebenfalls für Windows ebenso wie für unixbasierte Systeme frei erhältlich ist.

pdftk standard*.pdf cat output gesamtwerk.pdf

pdftk startet das Werkzeug und die Angabe standard*.pdf übergibt dem Programm die Quelldateien. Auch hier gilt, dass bei fehlender Pfadangabe die Datei im aktuellen Arbeitsverzeichnis erwartet wird. Im Beispiel wird außerdem davon ausgegangen, dass die Einzelseiten nach einem nachvollziehbaren Muster benannt wurden, das von sich aus bereits die Reihenfolge der Seiten vorgibt - also beispielsweise in aufsteigender Folge in der Form standard001.pdf, standard002.pdf, usw. durchnummeriert. Andernfalls müssen hier alle Seiten explizit in der gewünschten Reihenfolge als Parameter übergeben werden statt mit dem Platzhalterzeichen * zu arbeiten.
cat gibt an, was mit den Quelldateien gemacht werden soll. In diesem Fall sollen sie aneinander gefügt werden.
output wiederum bedeutet, dass das Ergebnis ausgegeben werden soll und zwar in Form der dahinter angegebenen Zieldatei gesamtwerk.pdf. Da auch hier keine Pfadangabe angegeben wird, legt das Programm die Datei im aktuellen Arbeitsverzeichnis an.

Fußzeile

montage standard.jpg fusszeile.jpg -tile 1x2 -geometry +0+0 -quality 75 standard.jpg

montage lautet der Befehl zum Zusammenfügen mehrerer Bilddateien. Als Voraussetzung benötigen Sie die bereits vorberechnete Variante in der gewünschten Auflösung (siehe oben) und die einzurechnende Fußzeile, die dieselbe Breite aufweisen muss.
standard.jpg und fusszeile.jpg legt Pfad und Dateinamen der beiden Grafiken fest, die zusammengefügt werden sollen.
tile 1x2 bestimmt die Aufteilung des resultierenden Bildes in Spalten und Zeilen. Da die Fußzeile unterhalb des Digitalisats angebracht werden soll, wählen Sie 1 Spalte und 2 Zeilen.
geometry +0+0 definiert ein mögliches Offset der beiden Bilder vom oberen/linken Eckpunkt der resultierenden Grafik. Da beide Grafiken bündig (also ohne Rahmen) eingefügt werden sollen, wählen Sie hier +0+0.
Die Angaben zur Qualität (quality 75) sollten analog zum Parameter des vorausgegangenen convert-Befehls gewählt werden (siehe oben).
Die letzte Angabe bezeichnet Pfad und Dateiname der Zieldatei. In diesem Fall wird die Ausgangsdatei mit dem Ergebnis der Berechnung überschrieben.

Die Verwendung von Graustufen oder Schwarz/Weiß in der Fußzeile wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft empfohlen, um nicht durch farbige Akzente den Gesamteindruck des Digitalisats zu verfälschen. Sie können <media 4420>vorbereitete DFG-Logos</media> zur Eigennutzung in Ihren Fußzeilen herunterladen oder auch das DFG-Logo des Bildarchivs der DFG nutzen.